Die Ölpreise zeigen sich am Freitagmorgen nach fünf Handelstagen mit fallenden Notierungen leicht erholt. Öl der Atlantiksorte Brent bewegt sich aktuell Richtung 75 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) im Bereich von 71 US-Dollar notiert.
US-Ölvorräte rückläufig
Die zuvor gedrückte Stimmung hatte gestern an den Ölmärkten gedreht, als bekannt wurde, dass die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche um 2,19 Millionen Barrel (159 Liter) geschrumpft sind. Analysten hatten mit einem Anstieg um 1,8 Millionen Barrel gerechnet. Auch die Benzin- und Destillatbestände sind in den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche gesunken.
Chinas Notenbank kündigt weitere Zinssenkungen an
In China wiederum fordert die Zentralbank heute wichtige Finanzinstitute auf, rasch Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte umzusetzen. Der Gouverneur der People’s Bank of China deutete in einer Rede vor einem Finanzforum zudem weitere Zinssenkungen an.
Die heute veröffentlichten Daten hatten zuvor gezeigt, dass Chinas Wirtschaft im dritten Quartal mit dem langsamsten Tempo seit Anfang 2023 gewachsen war. Im gleichen Zeitraum fielen die Preise für neue Häuser so schnell wie seit 2015 nicht mehr.
Peking hatte Ende letzten Monats den größten fiskalischen Anreiz seit der Corona-Pandemie vorgestellt, um die Wirtschaft des weltweit bedeutendsten Ölverbrauchers anzukurbeln.
Israel meldet Tod von Hamas-Führer
Nach dem gestern gemeldeten Tod von Hamas-Führer Yahya Sinwar ist wieder etwas Hoffnung für den Nahen Osten aufgekommen. So veranlasste die jüngste Entwicklung US-Präsident Joe Biden dazu, seine Forderung nach einem Waffenstillstand in Gaza zu erneuern. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte im Gegenzug allerdings betont, dass die Militäroperationen „noch nicht abgeschlossen sind“.
Die Befürchtungen, dass ein Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran wegen dessen Raketenangriffs vom 1. Oktober die Ölversorgung stören könnte, dürften die Ölpreise einigermaßen stabil halten.
Dollar klettert auf Elf-Wochen-Hoch
Nach dem die Europäische Zentralbank (EZB) gestern zum dritten Mal in diesem Jahr die Zinssätze gesenkt hat, wird erwartet, dass diese Entscheidung die Ölpreise stützen kann. Niedrigere Zinsen verbilligen die Kreditaufnahme und kurbeln damit in der Regel die Nachfrage an.
Im Fahrwasser der EZB-Zinsentscheidung bewegte sich der Dollar gestern gegenüber den wichtigsten Währungen zeitweise nahe eines Elf-Wochen-Hochs. Robuste US-Wirtschaftsdaten lieferten der US-Notenbank gestern weitere Argumente, um sich bei der Lockerung ihrer Geldpolitik Zeit zu lassen.
Die US-Währung wurde zudem durch die jüngsten Prognosen im Hinblick auf einen möglichen Wahlsieg von Donald Trump gestützt. Dessen vorgeschlagene Zölle und die Einwanderungspolitik werden von Volkswirten als inflationär angesehen.
Heizölpreise geben weiter nach
Angesichts der aktuellen Nachrichtenlage, zeigen sich die Heizölpreise im frühen Handel günstiger. Trotz der Tatsache, dass aktuell für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, leichte Preisaufschläge zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,45 Euro bis -0,85 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Donnerstag.
Source: Futures-Services