An den Ölbörsen hält sich seit November ein stetiger Aufwärtstrend, der sich seit Februar sogar noch verschärft hat. Die börsengehandelten Rohölpreise haben inzwischen wieder das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht. Auch wenn die Welt nach wie vor mit dem Virus kämpft, ist das Licht am Ende des Tunnels nun doch schon sichtbar. Die Angebots- und Nachfrageprognosen am Ölmarkt sehen entsprechend optimistisch aus.
Weltweite Lagerbestände sinken
Mit dem Ausbruch der Pandemie und monatelangen weltweiten Lockdowns brach die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten im vergangen Frühjahr sehr plötzlich ein. Da aber die Ölproduktion nicht im gleichen Maße zum Stillstand gebracht werden konnte sondern die Ölhähne erst einmal weit aufgedreht blieben, kam es sehr schnell zu einem starken Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Die globalen Ölbestände schwollen an und die Lagerkapazitäten wurden knapp.
In den USA erreichten die Landesbestände am 1. Mai 2020 mit über 65 Milliarden Barrel (à 159 Liter) einen absoluten Rekord. Dieser Anstieg war ein maßgeblicher Grund dafür, dass die Ölpreise im Frühjahr zwischenzeitlich sogar ins Minus rutschten. Und auch im Rest der Welt liefen die Tanklager zeitweise fast über. Doch nun hat sich das Blatt gewendet und für das restliche Jahr 2021 wird inzwischen sogar mit einer leichten Angebotsknappheit gerechnet.
Angebot und Nachfrage kommen wieder ins Gleichgewicht
Die Nachfrage kommt langsam wieder zurück, wenn auch unterschiedlich schnell in den verschiedenen Volkswirtschaften. Aber vor allem in asiatische Ländern wie China und Indien war der Bedarf nach Kraftstoff schon im Herbst und Winter 2020 wieder auf das Niveau vor der Krise zurückgekehrt. Gleichzeitig wurde die Angebotsseite seit dem Sommer radikal reduziert. Die OPEC und ihre Partner nahmen zwischenzeitlich fast 10 Millionen Barrel Öl pro Tag vom Markt und hält auch aktuell fast 8 Millionen Barrel täglich zurück. Andere ölproduzierende Länder wie etwa die USA mussten ihre Förderung aus wirtschaftlichen Gründen stark kürzen.
Unter all diesen Voraussetzungen steigen die Ölpreise aktuell immer weiter an, obwohl die Pandemie längst noch nicht ausgestanden ist. Doch die Aussichten für die Zukunft werden immer rosiger, so dass die Marktteilnehmer nach wie vor auf Kursanstiege setzen. Für die Heizölpreise im Inland bedeutet das ebenfalls Anstiege. Inzwischen kosten 100 Liter im Durchschnitt wieder etwas mehr als noch letztes Jahr um diese Zeit und haben damit ihre Vor-Corona-Niveaus erreicht.
Ausblick
Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucher heute in etwa +0,10 bis +0,20 Euro mehr als gestern Vormittag.
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Source: Futures-Services