Beim Zusammentreffen der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) wird immer der gesamte Ölmarkt hellhörig. Denn zu dem exklusiven Kreis gehören Produktionsriesen wie Saudi-Arabien und der Irak. Mittels Absprachen wird versucht den Marktpreis zu kontrollieren. Doch aktuell scheinen Unstimmigkeiten die Vereinigung zu stören, besonders aus dem erweiterten Kreis der Mitglieder.
Kartell mit zögerlicher Einigung
Innerhalb des OPEC Kreises schien am Montagabend ein Konsens getroffen worden zu sein. Man hatte beschlossen die aktuellen Kürzungen, die eigentlich zum Januar 2021 auslaufen sollten, beizubehalten. Denn ein weiterer Preisrutsch, aufgrund fehlender Nachfrage wie im Frühjahr 2020, ist weit weg vom Wunschszenario der Mitglieder.
Vor allem problematisch hat sich die Quotentreue einzelner Mitglieder gestaltet. So hat beispielsweise der Irak mehr Rohöl gefördert, als eigentlich ausgemacht. Durch zusätzliche Kürzungen für dieses eine Mitglied, wollte man die Mehrmenge zwar auffangen, doch auch diese Abmachung wurde eher schlecht als recht eingehalten.
Erweiterte Mitglieder mit Widerstand
Im Dunstkreis der OPEC befinden sich allerdings noch weitere Big Player. Ölförderer, die zwar keine offiziellen Mitglieder des Kartells sind, die dennoch Absprachen halten um Ölpreise künstlich zu stützen. Die so genannte OPEC+ beinhaltet also zwei der drei größten Erdölfördernationen der Welt, Russland und Saudi-Arabien.
Genau hier liegt die Krux der aktuellen Situation. Denn obwohl eine zögerliche Einigung innerhalb der OPEC erreicht wurde, scheitert das Vorhaben die aktuellen Kürzungen beizubehalten, am erweiterten Mitgliederkreis. So setzt sich Russland für eine stufenweise Erhöhung der Ölförderung ein und stellt sich damit gegen die Pläne des Kartells und dem Vorreiter Saudi-Arabien.
Die aktuelle Zusammenkunft wurde nun auch unterbrochen. Obwohl geplant war, ein Arbeitsergebnis zu erzielen, scheinen die Differenzen zu groß zu sein und weitere Verhandlungen wurden abgesagt. Am 3. Dezember 2020 soll nun ein weiteres Treffen stattfinden, um die festgefahrene Situation zu lösen.
Ausblick
Heute werden die Heizölpreise ein wenig teurer erwartet. Im Vergleich zu Montagmorgen rechnet man mit Veränderungen von ca. +0,15 bis +0,30 Euro pro 100 Liter Heizöl.
Source: Futures-Services